Eine volle Kirche, Freund*innen, die aus allen Himmelsrichtungen gekommen waren, ein mitreißender Matthäuschor – in diesem Rahmen ordinierte Regionalbischof Friedrich Selter am 4. Februar Dr. Jan Reitzner zum Pastor im Ehrenamt. Als Pastor im Ehrenamt werde ihm eine Tätigkeit in Forschung und Lehre einerseits und konkrete Erfahrung im kirchlichen Gemeindealltag andererseits ermöglicht, erläuterte Regionalbischof Selter zu Beginn des Gottesdienstes.
Jan Reitzner hat sich nach Examen, Promotion und abgeschlossenem Vikariat in Bexhövede im Kirchenkreis Wesermünde zunächst für die Wissenschaft und die Universität Tübingen entschieden. Zugleich ist für den 28-Jährigen klar: „Ich möchte auf jeden Fall den Kontakt zur kirchlichen Praxis behalten“. „Beide Bereiche, die kirchliche Praxis in der Gemeinde und die theologische Wissenschaft sind aufeinander gewiesen und sogar angewiesen. Sie müssen sich gegenseitig befruchten und anspornen, einander weiterentwickeln und lebendig erhalten“, betonte auch Regionalbischof Selter in seiner Predigt. Jan Reitzner sei bestens dafür geeignet, „er ist theologisch hoch gebildet, gereift im Glauben, im Vikariat bewährt und allerorten als hochsympathisch geschätzt.“
Jan Reitzner ist 1995 in Wien geboren, in Osnabrück aufgewachsen, hat in Wuppertal-Bethel, Tübingen und Göttingen Theologie studiert, ein Studienjahr in Jerusalem verbracht und 2022 in Göttingen seine Promotion abgeschlossen.
Seine drei Ordinationsassistent*innen sind Pastor Cord-Michael Thamm von der ev.-luth. Gesamtkirchengemeinde An der Nette, seine Studienkollegin Pastorin Angela Kirschstein (ev.-luth. Kirchengemeinde Remels;) und seine Vikariatsmentorin Pastorin Lara Schilde (ev.-luth. Kirchengemeinde Bexhövede).
„Sie haben ein starkes und herausforderndes Bibelwort als Ordinationsspruch ausgewählt,“ so Regionalbischof Selter. „Weine nicht! Der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus der Wurzel Davids hat den Sieg errungen.“ (Offenbarung 5,5) „Weine nicht!“ habe hier einen seelsorgerlichen, einen tröstenden Klang. „Sich auf diesen Klang einzulassen, sich für Trost zu öffnen, tut gut. Diesen Trost sollen wir, die wir auf Gott hoffen, auf uns beziehen, für uns gelten lassen. Dabei werden wir immer wieder entdecken, dass in der Mitte der Nacht der Anfang eines neuen Tages liegt. Das ist uns versprochen. Denn stark wie ein Löwe und zugleich schwach wie ein Lamm hat Jesus Christus den Tod überwunden und neues Leben ans Licht gebracht. Lassen wir es also leuchten auch in den Dunkelheiten diese Welt“, so der Regionalbischof in seiner Predigt.
Als Pastor im Ehrenamt wird Jan Reitzner in der Gesamtkirchengemeinde An der Nette Gottesdienste rund um die Hohen Festtage und weitere Vertretungsdienste übernehmen.
(Brigitte Neuhaus, Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Osnabrück)